Pressestimmen

Bläserquintett „Metropolis“: Heiteres Blech

"Geballtes Blech: ein „Heimspiel“ der heiteren, vergnüglichen Art von fünf Musikern, die sich unter dem Namen „Bläserquintett Metropolis“ zusammengefunden haben. Die Besetzung mit zwei Trompeten, Posaune, Horn und Tuba klingt richtig voluminös und bodenständig. Die Formation um den in Gauting lebenden Trompetenvirtuosen Frank Uttenreuther hat ein Repertoire erarbeitet, das sich nicht nur in der Interpretation von Werken des Barock, der Klassik und der Romantik erschöpft, sondern sich ausdehnt bis hin zu Operettenmelodien, internationalen Volksweisen, Blues und Jazz. Neben einer brillanten, stets virtuosen und stilsicheren Musizierweise präsentierten sich die Fünf auch als ausgesprochen witzig und unterhaltsam – das Publikum im Gautinger bosco dankte es ihnen.

Den chronologischen Ablauf des Programms eröffneten die Bläser mit dem Präludium des D-Dur-Te-Deums von Marc-Antoine Charpentier, besser bekannt als „Eurovisions“-Melodie. Darauf folgte eine flämische Fanfare des Renaissance-Komponisten Tielman Susato, schmetternd interpretiert.

Spätestens bei der Ansage zu einem Werk eines anonymen Komponisten zeigte sich der Charme und Witz des Trompeters Peter Gasser: „Leider kennen wir auch den Vornamen des Unbekannten nicht.“ Das Stück selbst ist in höfischem Stil gehalten; das Quintett spielte hervorragend.

Georg Friedrich Händels „Wherever You Walk“ ist ein getragenes Stück; beeindruckend das virtuose Hornsolo. Nach mehreren kurzen Werken nun eine viersätzige Sonate: Tomaso Albinonis Komposition war geprägt von heiterer Grundstimmung, langen Melodiebögen und filigranen Phrasen. Bemerkenswert die herausragende Christina Bachauer, eine zierliche junge Frau, die die gewaltige Tuba nicht nur intonationssicher, sondern auch klangschön spielte.

In Edvard Griegs fünfsätziger Sonate wechselt sich melancholische Stimmung mit tänzerischer Ausgelassenheit ab. Danach schwungvolle Melodien aus Franz Lehárs „Lustiger Witwe“.

Den modernen Programmteil eröffnete das „Metropolis-Quintett“ mit einem reizvollen Arrangement von „Alle Vögel sind schon da“ – passend zu den frühlingshaften Temperaturen. „Tie a yellow ribbon round the old oak tree“ des Pop-Trios „Dawn“ weckte Reminiszenzen an die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.

Dass die Fünf auch einen prächtigen Swing draufhaben, zeigten sie in raffiniert arrangierten Blues- und Jazznummern. Den Kontakt zu den Konzertbesuchern intensivierten die Musiker, als sie einen rüstigen reiferen Herrn aus dem Publikum baten, den Erzherzog-Albrecht-Marsch zu „dirigieren“. Natürlich klappte das Stück vorzüglich.

Mit „Kalinka“, dem Triumphmarsch aus Giuseppe Verdis „Aida“ und dem Vorspiel zu Richard Wagners „Meistersingern“ schwelgte das Quintett in Blech und Pathos; mit „Trumpet Voluntary“ von Henry Purcell verabschiedeten sich die fünf Musiker."

Nach(t)kritik von Peter Baier, 01.04.2011

 

Besonderer Feinschliff für jede Epoche - Im Gautinger bosco zeigt das Metropolis Bläserquintett München sein Können

"Gauting — Halbleer der Saal, doch ein voller Erfolg die Musik: Dies waren die Charakteristika des Auftritts vom "Metropolis Bläserquintett München" am Freitagabend im Gautinger bosco. Manche der Musiker hatten in anderen Formationen bereits im Würmtal gespielt; Trompeter Frank Uttenreuther ist sogar in Gauting heimisch.

Co-Trompeter und Moderator Peter Gasser versprach eine Reise über Barock bis hin zum Jazz. Die "Metropolisten" ließen jeder Epoche und jedem Werk einen besonderen Feinschliff zukommen.
Von Anbeginn an faszinierte der Umgang mit dem Gebläse. Trotz artikulierter Posaune (Christoph Pfaffendorf) und sogar Tuba (Christina Bachauer) rumste nichts. Im Gegenteil, die Klangkultur erinnerte eher an die raffinierte Artikulation eines Vokalensembles. Blitzsaubere Dialoge machten das Metropolisquintett zur Instrumentalausgabe der Comedian Harmonists. Zur feinen Abstimmung traten schillernde Nuancen eines jeden Instruments, wodurch gleich die Charpentier Prélude (die "Eurovisions-Hymne") in seltener Differenziertheit glänzte. Leichtfüßig getupft überzeugten die "Bänkelsänger-Lieder" und die "Flämische Fanfare" aus der Renaissance.

Auch der scherzhaften Moderation "Gott erschuf das Horn im Zorn" konnte man getrost widersprechen, dem Manfred Giosele intonierte Händels "Whereever you walk" ebenso sanft wie fest, als singe da ein Bariton in einem Oratorium. Transparenz und Detailreichtum folgten in der "St. Mark"-Sonate von Tomaso Albinoni.

Besonders ins Ohr ging zudem das Rondo von Jean-Joseph Mouret. War's hier noch so, als beschriebe das Stück das Herabschreiten über eine Barocktreppe, betonten die Bläser in Griegs "Hochzeits tag von Troldhaugen" eher die rotbackige Folkloristik, die gerade durch das Fundament der gut dosierten Tuba überzeugend trug.

überraschend folgte "Alle Vöglein sind schon da": Geschickte und bisweilen gar getragene Variationen führten die Melodie in ungeahnte Neoklassik-Sphären. Inspiriert hielt das Quintett auch in einem Mexiko-Medley die Distanz sowohl zur Gefälligkeit als auch zur Verkünstelung. Sogar die "Cucaracha" wurde mit großer Raffinesse bedacht. Auf dem goldenen Höhenweg der Bläserkunst gelang die Schlagermelodie "Tie a yellow ribbon" schwebend und swingend. So nahm es nicht Wunder, dass ein 91-jähriger Gautinger Publikumsgast ohne Zögern die Bitte zum Dirigieren des Erzherzogs Albrecht-Marschs erfüllte. Bis zuletzt erhielten die Bläser ihren klanglichen Feinsinn aufrecht, was nicht zuletzt das sagenhaft sanft interpretierte "Kalinka" bewies."

Merkur vom 04.04.2011

 

Präzises Musizieren der Südwestfälischen Philharmonie - Frank Uttenreuther als Solist im Trompetenkonzert von Hummel

"In dem Trompetenkonzert von Hummel, der als letzter Vertreter der Wiener Schule zählt, stellte sich Frank Uttenreuther als Solist vor. Uttenreuther, selbst Mitglied der Südwestfälischen Philarmonie und ein technisch gut durchgebildeter Solist, war wie seine Orchesterkollegen auf den Punkt genau. Dadurch gerieten die zum Teil recht virtuosen Kadenzen mühelos und machten den Zuhörern viel Spaß, wie man sich eben freut, wenn etwas ohne Anstrengung und ganz im Rhythmus des fließenden Spiels gelingt. Der nicht endenwollende Beifall bewies das."

Auszug aus der Lingener Tagespost